The Concept of Sovereignty Through Space and Time

Cases of Russia and China

Autor/innen

  • Ksenia Radchenkova Universität Graz

DOI:

https://doi.org/10.25365/vlr-2025-9-2-89

Schlagworte:

Souveränität, Dekonstruktion des Konzepts, Russland, China

Abstract

Das Konzept der Souveränität symbolisiert den kritischen Punkt der Auseinandersetzung zwischen Rechtsnormen und politischer Dynamik. In diesem Artikel wird dieses Konzept im Laufe seiner Entwicklung in drei verschiedenen Kulturen dekonstruiert: zunächst in Europa, dem Geburtsort der ursprünglichen Konzeptualisierung der Souveränität, und dann in Russland und China, den Ländern, die das Konzept transplantiert und an ihre lokalen politischen Philosophien angepasst haben. Die vorliegende Studie kommt zu dem Schluss, dass sich das Konzept in Russland und China in zunehmendem Maße von der europäischen Entwicklungslinie, die auf eine Begrenzung der staatlichen Souveränität abzielt, entfernt.

Gegenwärtig dient der absolutistisch interpretierte Souveränitätsbegriff Russland und China als ideales Instrument zur Förderung der Vorstellung von der unabhängigen Koexistenz der Zivilisationsstaaten, des Rechtsrelativismus und des Vorrangs lokaler kultureller Werte gegenüber liberal formulierten Rechtsnormen und einer angeblichen westlichen Dominanz. Solange das Souveränitätskonzept die internationale Ordnung prägt, ist es wahrscheinlich, dass Versuche, dieses einzuschränken, von denjenigen Nationen zurückgewiesen werden, für die der Status quo optimal ist. Dieses Phänomen zeigt sich besonders deutlich in Kontexten, in denen die Verwestlichung als potenzielle Bedrohung für die „souveräne Gleichheit“ der Nationen wahrgenommen wird.

Autor/innen-Biografie

Ksenia Radchenkova, Universität Graz

Ksenia Radchenkova is a Post-Doc and Coordinator for Eastern European, Eurasian, and Asian research and cooperation projects at the Section Global Governance at the Institute for the Foundations of Law of the University of Graz. She obtained her Specialist degree in Russia, her Master of Science degree in China and her PhD in Austria.  Among the spheres of her expertise are Sinology, Russian legal history, Political theory and Intercultural communication. More at https://online.uni-graz.at/kfu_online/wbforschungsportal.cbshowportal?pPersonNr=122834.

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Veröffentlicht

2025-06-18