Toxic Unilateralism
How the EU’s Unilateral Trade-Related Measures Drive Polarization in Global Trade Relations
DOI:
https://doi.org/10.25365/vlr-2025-9-2-50Schlagworte:
Unilateralismus, Multilateralismus, internationaler Handel, PolarisierungAbstract
Handelsmächte wie die Europäische Union und die Vereinigten Staaten greifen zunehmend zu unilateralen handelsbezogenen Maßnahmen, um ihre nationale Sicherheit zu schützen oder die Folgen des Klimawandels abzumildern. Gleichzeitig zeichnet sich eine immer stärker werdende Polarisierung der globalen Handelsbeziehungen, gekennzeichnet durch ideologische Gräben und gegensätzliche Wirtschaftspolitiken, ab. Diese Trends deuten auf eine Abkehr von kooperativem Multilateralismus der Welthandelsorganisation zu nationalstaatlichen Alleingängen hin. Dies birgt die Gefahr einer wirtschaftlichen Fragmentierung und erschwert die Lösung globaler Herausforderungen.
Unilaterales Handeln ohne internationale Zustimmung, das sowohl eine Ursache für als auch eine Reaktion auf diese Polarisierung ist, schafft einen Teufelskreis. Dieser „toxische“ Unilateralismus stört Handels- und Investitionsflüsse, richtet Handelsallianzen neu aus, marginalisiert Entwicklungsländer und untergräbt die Effektivität des multilateralen Handelssystems. Wenn das Vertrauen in das multilaterale System schwindet, wird auch der Anreiz zur Zusammenarbeit geschwächt.
Dieser Aufsatz untersucht diese Dynamik durch die Analyse von EU-Maßnahmen wie dem CO2- Grenzausgleichssystem und dem Instrument zur Bekämpfung von Zwangsmaßnahmen. Er zieht Lehren aus den 1920er und 1930er Jahren, einer Zeit des Wirtschaftsnationalismus und Protektionismus. Dieser Aufsatz zeigt, dass Unilateralismus zwar kurzfristige Lösungen für dringende Probleme bieten kann. Stabilität, Vorhersehbarkeit und effektive globale Zusammenarbeit erfordern jedoch multilaterale Lösungen.
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