Toxic Unilateralism

How the EU’s Unilateral Trade-Related Measures Drive Polarization in Global Trade Relations

Autor/innen

  • Sophie Bohnert Vienna University of Economics and Business

DOI:

https://doi.org/10.25365/vlr-2025-9-2-50

Schlagworte:

Unilateralismus, Multilateralismus, internationaler Handel, Polarisierung

Abstract

Handelsmächte wie die Europäische Union und die Vereinigten Staaten greifen zunehmend zu unilateralen handelsbezogenen Maßnahmen, um ihre nationale Sicherheit zu schützen oder die Folgen des Klimawandels abzumildern. Gleichzeitig zeichnet sich eine immer stärker werdende Polarisierung der globalen Handelsbeziehungen, gekennzeichnet durch ideologische Gräben und gegensätzliche Wirtschaftspolitiken, ab. Diese Trends deuten auf eine Abkehr von kooperativem Multilateralismus der Welthandelsorganisation zu nationalstaatlichen Alleingängen hin. Dies birgt die Gefahr einer wirtschaftlichen Fragmentierung und erschwert die Lösung globaler Herausforderungen.

Unilaterales Handeln ohne internationale Zustimmung, das sowohl eine Ursache für als auch eine Reaktion auf diese Polarisierung ist, schafft einen Teufelskreis. Dieser „toxische“ Unilateralismus stört Handels- und Investitionsflüsse, richtet Handelsallianzen neu aus, marginalisiert Entwicklungsländer und untergräbt die Effektivität des multilateralen Handelssystems. Wenn das Vertrauen in das multilaterale System schwindet, wird auch der Anreiz zur Zusammenarbeit geschwächt.

Dieser Aufsatz untersucht diese Dynamik durch die Analyse von EU-Maßnahmen wie dem CO2- Grenzausgleichssystem und dem Instrument zur Bekämpfung von Zwangsmaßnahmen. Er zieht Lehren aus den 1920er und 1930er Jahren, einer Zeit des Wirtschaftsnationalismus und Protektionismus. Dieser Aufsatz zeigt, dass Unilateralismus zwar kurzfristige Lösungen für dringende Probleme bieten kann. Stabilität, Vorhersehbarkeit und effektive globale Zusammenarbeit erfordern jedoch multilaterale Lösungen.

Autor/innen-Biografie

Sophie Bohnert, Vienna University of Economics and Business

Sophie Bohnert holds a Bachelor of Laws and a Master of Laws in Business Law from the Vienna University of Economics and Business/Maastricht University. She also holds a Bachelor of Science in Business, Economics and Social Sciences with a major in Business Administration from the Vienna University of Economics and Business. During her studies she worked as a Tutor at the Institute for Company Law and as an eLearning Assistant at the Institute for International and European Law at the Vienna University of Economics and Business. In 2024, she graduated from the College of Europe with a Master’s degree in European Legal Studies, specializing in European law and economic analysis. In the same year, she was awarded a doctoral degree from the Vienna University of Economics and Business. Her doctoral thesis provided a comparative legal analysis of the phenomenon of common ownership under US antitrust law and EU competition law. During her doctoral studies, she worked as a Teaching and Research Assistant at the Institute for International and European Law of the Vienna University of Economics and Business.

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Veröffentlicht

2025-05-21