Ago and aio or "how to make law with words"
Observations on ritualized law-making in republican Roman law by means of a spoken word
DOI:
https://doi.org/10.25365/vlr-2022-6-1-56Schlagworte:
agere, actio, Sprechakt, mündliche Rechtskultur, Rechtsrituale, Römisches Recht, KlageAbstract
Der Aufsatz ist der Rechtsfigur agere in der republikanischen Zeit des römischen Rechts gewidmet. Anhand der etymologischen Rekonstruktionen des Verbes agere in literarischen Quellen republikanischer Zeit wird aufgezeigt, dass agere im juristischen Kontext vor allem ein einseitiger hochformalisierter Sprechakt bedeutet. Infolge der Ausübung dieses einseitigen mündlichen performativen Sprechaktes (agere) können die privaten Rechtssubjekte ihren individuellen Rechtsstatus vorwiegend ohne die Intervention des römischen Staates (neu)formalisieren und (neu)gestalten. Diese „kreative Rolle“ des agere wird insbesondere anhand der ältesten Rituale aus dem Zwölftafelgesetz – lege agere per sacramentum in rem, lege agere per manus iniectionem, lege agere per pignoris capionem – erforscht. Wenn wir den Titel von J.L. Austins Werk "How to do things with words" periphrasieren, hilft die Rekonstruktion des agere uns zu verstehen, „wie man das Recht mit Worten erzeugt“.
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